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Den Tränen auf der Spur: Gründe für Augenausfluss beim Hund
Besonders Frauchen und Herrchen von Hunden mit einem hellen Fell kennen sie: Unschöne rot-bräunliche Verfärbungen unterhalb der Augen. Doch woher kommen diese Tränenspuren? Warum tränen die Augen beim Hund überhaupt? Und was können Sie dagegen tun?
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Für was sind Tränen da?

Tränen werden von sogenannten Tränendrüsen produziert, die sich unterhalb des oberen Augenlids befinden. Ein ständiger dünner Tränenfilm ist nötig, damit die Augen nicht austrocknen. Mit dem Lidschlag wird die produzierte Flüssigkeit auf den Augäpfeln verteilt. Die überflüssigen Tränen fließen über den an der Nase gelegenen Augenwinkel ab, dort befindet sich der Eingang in den sogenannten Tränennasenkanal. Daneben dienen Tränen dazu, schädliche Stoffe und Fremdkörper aus dem Auge zu schwemmen.

Wodurch kann es zum Augentränen kommen?

Augenausfluss bei Hunden ist keine Seltenheit. Generell ist Augentränen keine Krankheit, sondern ein Symptom, das verschiedene Ursachen haben kann.
In vielen Fällen kommt es durch einen mangelnden Abfluss der Tränenflüssigkeit zum „Überlaufen“ der Augen – die produzierte Flüssigkeit muss sich einen anderen Weg suchen, um das Auge zu verlassen. Oft liegt die Ursache darin, dass der Tränennasenkanal, der das Auge mit der Nase verbindet, verklebt oder durch einen Fremdkörper verstopft ist. Doch auch Verletzungen wie beispielsweise gebrochene Gesichtsknochen können den Abfluss der Tränenflüssigkeit behindern. Entzündungen der Nase oder Nasennebenhöhlen können zu einer Schwellung des Gewebes führen, sodass der Tränennasenkanal nicht wie gewohnt funktionieren kann. Verformte Augenlider können ebenfalls Probleme beim Abfluss der Tränen verursachen.
Ein anderer Grund für das Augentränen beim Hund kann eine erhöhte Produktion von Augenflüssigkeit sein. Dies geschieht in der Regel, wenn das Auge gereizt wird. Der Körper versucht durch die Produktion von mehr Tränen den störenden Reiz zu beseitigen. Dazu zählen unter anderem Bindehautentzündungen und andere Augeninfektionen, Allergien sowie Verletzungen des Auges. Doch auch Wimpern, die ins Auge ragen oder anatomische Besonderheiten (z.B. untypischerweise nach außen oder nach innen gerollte Augenlider) können das Auge zu einer erhöhten Tränenproduktion motivieren. Andere Erkrankungen, die das Auge nicht in Ruhe lasen, sind Hornhautgeschwüre, ein zu hoher Augeninnendruck (Glaukom) und Tumore des Augenlids.

Können Hunde weinen?

Weinen als Folge einer überschießenden emotionalen Reaktion können Hunde nicht. Das bedeutet jedoch keineswegs, dass unsere Hunde keine empathischen Wesen sind! Hunde können - wie wir Menschen auch - Schmerz und Leid erfahren, sie drücken ihre Gefühle lediglich auf andere Art und Weise aus.

Tränenspuren beim Hund

Leidet ein Vierbeiner an Augenausfluss, macht sich dieser in Form von Tränen, die über das Fell kullern bemerkbar. Oft ist auch die Gesichtspartie unterhalb der Augen feucht. Besonders bei hellfarbenen Hunden können sich rötlich-braune Tränenspuren im Fell zeigen, die vom nasenseitigen Augenwinkel weg verlaufen. An der Verfärbung der Haare tragen sogenannte Porphyrine Schuld. Diese Farbstoffe (Pigmente) färben weißes oder beiges Fell mit Leichtigkeit um. Die Haut wird durch den dauerhaften Augenausfluss leicht gereizt und kann sich infizieren. Insbesondere wenn sich Bakterien oder Hefen auf den feuchten Hautpartien ansiedeln, kommt es zu einem unangenehmen Geruch.

Gibt es Hunderassen, die häufiger an Augentränen leiden?

Bei kurzschnäuzigen Hunden kann die produzierte Tränenflüssigkeit häufig nicht in den Tränenkanal eintreten und somit nicht richtig abfließen. Augentränen kommt bei diesen Rassen deshalb deutlich häufiger vor.
Auch Pudel oder Bichon Frisé zum Beispiel haben häufiger Tränenspuren: Bei ihnen sind die Augenhöhlen nicht groß oder tief genug, sodass die Tränenflüssigkeit über das Gesicht rollt, bevor sie den Tränennasenkanal erreichen kann. 
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Beim Cocker Spaniel sind meist verstopfte Tränennasenkanäle der Grund für Tränenspuren. Doch auch die Haare in der Augengegend können die Tränen am korrekten Abfluss hindern.

Was tun, wenn die Hundeaugen tränen?

Da Augentränen so viele verschiedene Ursachen haben kann, sollten krankhafte Ursachen vom Tierarzt ausgeschlossen werden. Ein Besuch beim Tierarzt sollte insbesondere dann angestrebt werden, wenn der Augenausfluss plötzlich auftritt. Doch auch wenn der Vierbeiner sein Unbehagen in Form vom Zusammenkneifen der Augen oder dem Reiben der Pfote über das Gesicht zum Ausdruck bringt, sollte der Augenausfluss zeitnah abgeklärt werden. Sieht Ihr Vierbeiner schlechter, bedarf dies ebenfalls einer Konsultation.
Zuerst wird sich der Tierarzt der gründlichen Untersuchung des Auges sowie der unmittelbaren Umgebung widmen. Hier können bereits eventuelle Verletzungen, anatomische Besonderheiten oder behandlungswürdige Erkrankungen wie beispielsweise Entzündungen oder ein Glaukom identifiziert werden. Außerdem wird sich der Arzt ein Bild über die Durchgängigkeit des Tränennasenkanals machen. Tragen der Tränennasenkanal oder anatomische Besonderheiten Schuld an einem mangelhaften Abfluss, kann möglicherweise ein operativer Eingriff für Abhilfe sorgen. Erkrankungen wie das Glaukom oder Infektionen sollten angemessen therapiert werden. Bei Vierbeinern mit einer ausgeprägteren Gesichtsbehaarung kann es Abhilfe schaffen, die Haare in der Umgebung der Augen regelmäßig zu kürzen. Ist eine zu wenig ausgeprägte Augenhöhle die Ursache des Problems, kann dieses nicht "bei der Wurzel gepackt" werden. Allerdings können Sie dann durch regelmäßige Pflege die Hautreizungen und Fellveränderungen so gering wie möglich halten.

Das können Sie gegen die rot-bräunlichen Tränenspuren tun:

Nachdem ernsthaftere Ursachen der Tränenspuren tierärztlich ausgeschlossen wurden, können Sie durch gezielte Pflegemaßnahmen die Fellverfärbungen auf ein Mindestmaß beschränken. Besonders wichtig ist die regelmäßige Reinigung des Gesichts Ihres Vierbeiners. Säubern Sie täglich die Augenspuren mit einem sauberen, feuchten Waschlappen oder Wattepad. Spezielle Pflegeprodukte oder 2-2,5 Prozentiges Wasserstoffperoxid können dabei helfen, die Verfärbungen zu bleichen. Allerdings dürfen diese Mittel nicht in die Augen gelangen, da sie zu schwereren Reizungen führen!
Sind Sie sich unsicher, welche Ursache das Augentränen bei Ihrem Liebling hat und wie Sie am Besten damit umgehen, fragen Sie Ihren Tierarzt um Rat.