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Hundesenioren: Was sich ändert, wenn die Schnauze grau wird
Viele Hundehalter fürchten sich nicht nur vor dem eigenen Älterwerden sondern gleichermaßen vor den goldenen Seniorentagen ihrer Vierbeiner. Ganz unbegründet sind diese Sorgen natürlich nicht, denn mit dem Eintritt ins Rentenalter ändern sich Körper und oftmals auch Gewohnheiten des Tieres. Eine neue, dem Alter angepasste Routine und eventuell das ein oder andere Wehwehchen begleiten Hund und Halter im Alltag. Doch ein Hundesenior gehört noch lange nicht auf das Abstellgleis! Denn das Älterwerden bringt auch viel Gutes: Altersweisheit, Gelassenheit und immer noch jede Menge gemeinsame Lebensfreude. Denn wie sagt man so schön: "Es wird nicht schlechter, es wird einfach nur anders!"
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Ab wann gilt ein Hund als "Senior"?

Es gibt kein pauschales Seniorenalter für Hunde, denn auch Vierbeiner sind sozusagen „so jung, wie sie sich fühlen“. Individuell und je nach Rasse fühlen sich unsere tierischen Begleiter dabei früher oder später als graue Eminenz. Pauschal kann gesagt werden, dass Vertreter größerer Hunderassen zeitiger ins Seniorenalter kommen. Somit gelten Riesenrassen wie die Deutsche Dogge üblicherweise bereits mit fünf bis sechs Jahren als Senior, große Hunderassen wie der Deutsche Schäferhund können ab etwa sieben bis acht Jahren als Senior bezeichnet werden und kleinere Rassen wie beispielsweise der Jack Russell Terrier in der Regel erst ab zehn Jahren.

Wie alt wird ein Hund?

Eine pauschale Antwort gibt es auch auf diese Frage leider nicht: Welches Alter ein Vierbeiner letztendlich erreicht, ist rassenspezifisch als auch individuell sehr unterschiedlich. Auf die Lebenserwartung eines Hundes hat neben den genetischen Faktoren unter anderem auch die Fütterung einen Einfluss. Übergewichtige oder fettleibige Tiere erreichen insgesamt nicht so ein hohes Alter wie ihre restriktiv gefütterten Artgenossen. Es wird in Erwägung gezogen, dass die überschüssigen Kilos einen negativen Einfluss auf die Abwehrkraft des Körpers haben und somit übergewichtige Vierbeiner ein höheres Krankheitsrisiko besitzen.
Hunde großer Rassen und insbesondere Riesenrassen haben mit 10-12 Lebensjahren bereits eine überdurchschnittliche Lebenserwartung während kleinere Rassevertreter (z.B. Dackel) im Vergleich länger leben. Etwa ein Zehntel der Dackel erreicht ein Alter von über 15 Jahren.
Wichtig ist, dass gesundheitliche Beschwerden früh erkannt werden, sodass – je nach Erkrankung – ein frühes therapeutisches Eingreifen das Leben möglicherweise verlängern kann.

Was sich noch ändert, wenn die Schnauze grau wird...

Nicht nur die äußere Erscheinung des Vierbeiners ändert sich mit dem Alter. Die Ausdauer ist oft nicht mehr dieselbe wie früher. Alles geht einen Gang gemächlicher und der treue Gefährte benötigt mehrere Phasen der Erholung. Gleichermaßen verlangsamen sich Prozesse im Körper, die Verdauung, der Stoffwechsel und die allgemeine Reaktionsgeschwindigkeit werden träger. Auch leiden ältere Hunde häufiger an Blasenschwäche, weshalb sie öfter Wasserlassen müssen. Folglich sollte bedacht werden, dass der Hundesenior nicht zu lange allein zuhause mit einer prall gefüllten Blase auf die Rückkehr seines Halters warten muss. Auch das Immunsystem älterer Tiere hat die leistungsfähigste Zeit hinter sich und der Hund neigt eher zu Krankheiten sowie Verletzungen.
Zusätzlich treten mit dem Älterwerden potenziell auch typische Problemzonen auf, die liebevoll als „Alterskrankheiten“ bezeichnet werden: Beispielsweise die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch lässt üblicherweise mit steigendem Alter nach, sodass es auch beim Hund zu Zahnausfall kommen kann. Durch eine altersbedingte Veränderung der Bakterienflora im Verdauungstrakt sind Verdauungsprobleme im Seniorenalter keine Seltenheit. Die Schilddrüse funktioniert womöglich nicht mehr so zuverlässig wie in jungen Jahren. Folglich erscheint der Vierbeiner „träge“ und nimmt an Gewicht zu. Auch die Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) spielt im Seniorenalter eine größere Rolle. Organe wie Lunge, Herz und Niere arbeiten nicht mehr ganz so fleißig wie früher und können daher eine ganze Palette von gesundheitlichen Problemen verursachen. Gelenke, die all die Lebensjahre brav das Gewicht des Vierbeiners getragen haben, zeigen Zeichen von Verschleiß und verursachen Schmerzen etwa in Form von Arthrose. Da der Zellstoffwechsel mit steigendem Alter langsamer und träge wird, steigt das Risiko für Tumorerkrankungen. Auch können Hunde im Seniorenalter ihre Sehfähigkeit oder das Gehör verlieren und auch vergesslich werden.
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Das ist bei der Pflege von Hunde-Senioren zu beachten

Wird der Hund älter, bringt das auch einige Veränderungen im gemeinsamen Alltag mit sich. Die Spaziergänge sind vielleicht nicht mehr so lang und aktiv wie früher, der Vierbeiner friert vielleicht schneller und benötigt möglicherweise eine Einstiegsrampe am Auto, obwohl er früher mit einem Satz hineingesprungen ist. Alles erfordert ein wenig mehr Geduld und Zeit als früher. Und sollten wir uns für unsere treuen Freunde auch unbedingt nehmen und ihnen diese Zeit mit der richtigen Pflege und Fürsorge so angenehm wie möglich gestalten!

Das richtige Futter für Senioren

Generell sinkt im "Herbst des Lebens" der Energiebedarf. Folglich sollte mit Eintritt in das Seniorenalter auch auf ein spezielles Seniorfutter umgestellt werden, das eine geringere Energiedichte bei erhöhtem Vitamingehalt aufweist. Da Senioren nämlich oft neben einem geringeren Energiebedarf auch einen erhöhten Bedarf an bestimmten Vitaminen, Spurenelementen und Nährstoffen haben, ist es nicht ausreichend, einfach die Menge des bisherigen Futters zu reduzieren, da sonst ein Mangel an diesen Stoffen entstehen könnte.
Da mit dem Alter die Regenerationsfähigkeit des Körpers langsamer vonstatten geht, sind aufgrund ihrer zellschützenden Wirkung auch mehr Antioxidantien in der Mahlzeit förderlich. Das Futter sollte zudem nicht allzu proteinreich sein, um Organe wie Niere und Leber nicht unnötig zu belasten, da auch diese im Alter nicht mehr in selbem Maße funktionsfähig sind. Das enthaltene Protein sollte hochwertig und einfach verdaulich sein. Zudem sorgen Ballaststoffe im Futter nicht nur für ein Sättigungsgefühl sondern regen gleichzeitig die Darmtätigkeit an. Hundesenioren sollten ihre Mahlzeit dabei in mehreren Portionen am Tag (etwa 2-3 Portionen) kredenzt bekommen. Weiterhin sollte immer genügend Wasser bereitstehen. 
Größere Stücke (z.B. Fleisch) sollten gut zerkleinert werden. Insbesondere bei Zahnfleischproblemen können harte Kroketten unangenehm zu kauen sein. Hier kann auf Nassfutter zurückgegriffen werden, aber auch das Einweichen von Trockenfutter mit warmem Wasser ist eine gute Option. Das Übergießen mit dem warmen Wasser macht das Futter nicht nur weicher, sondern erhöht gleichzeitig die Akzeptanz. Bei manchen Hundesenioren lässt nämlich mit steigendem Alter das Geschmacksempfinden nach. Diese Vierbeiner sollten mit besonders schmackhaften Futtermitteln versorgt werden. 
Das „eine richtige Futter“ gibt es dabei jedoch nicht – das gilt auch im fortgeschrittenen Alter. Viele Hersteller führen ein auf die Bedürfnisse von Hundesenioren abgestimmtes Alleinfuttermittel. Die Wahl des Seniorfutters sollte jedoch zusätzlich je nach Hunderasse sowie individuell vom Tier und dessen Bedarf abhängig sein.
Tipp: Wir beraten Sie gerne zum passenden Senioren-Futter für Ihren Vierbeiner. Nutzen Sie die Möglichkeit einer kostenlosen Futterberatung.
Produktbeispiele für Senioren-Hundefutter:

Rücksicht im Alltag

Für ältere Menschen als auch Tiere bedeuten Veränderungen Stress. Deshalb sollte jeder Tag recht routiniert ablaufen. Größere Veränderungen sollten nicht auf einen Schlag erfolgen, sondern langsam eingeführt werden. Steht ein längerer Spaziergang oder eine Trainingseinheit auf dem Plan, sollte der Hund langsam aufgewärmt werden. Herrscht draußen kaltes oder feuchtes Wetter, sollte der Halter darauf achten, dass der Hundesenior nicht zu arg auskühlt. Eventuell ist es ratsam einen Hundemantel zu verwenden. Regelmäßiges Bürsten pflegt nicht nur Haut und Fell, sondern regt auch die Durchblutung an und stärkt zudem die Bindung von Hund und Mensch. Gleichzeitig fallen bei der regelmäßigen Pflege eventuelle Schmerzstellen oder Veränderungen ins Auge. Da Senioren vermehrt Ruhepausen einlegen, sollte das Hundebett weich gepolstert sein, damit das Auftreten von Liegeschwielen möglichst gering gehalten wird.

Körper und Kopf fit halten!

Nur, weil der Hund älter geworden ist, heißt das nicht, dass er nicht mehr für ein ausgelassenes Spiel zu haben ist oder kein Training mehr benötigt. Im Gegenteil: Auch Hundesenioren wollen noch gefordert werden! Ist der Hund körperlich noch fit, kann eine altersgerechte Hundesportart wie beispielsweise Mobility oder Hoopers dazu beitragen, die Mobilität zu fördern und aufrechtzuerhalten. Kleine Denkaufgaben und Herausforderungen zwischendurch halten außerdem die "grauen Zellen" aktiv. "Fordern, aber nicht überfordern" sollte hier das Motto lauten: Halten Sie Ihren Senioren ruhig etwas auf Trab, aber achten Sie dabei auf altersgerechte Beschäftigungsformen und nehmen Sie unbedingt Rücksicht auf eventuelle "Wehwehchen". Plagen den Vierbeiner beispielsweise Gelenkbeschwerden, ist Hundesport wahrscheinlich nicht mehr das Richtige, dafür eignen sich Denk- und Suchaufgaben wunderbar!

Wann sollten Sie mit dem Hunde-Senior zum Tierarzt?

Nicht alle gesundheitlichen Probleme sind so offensichtlich, dass sie dem Halter ins Auge stechen. Zu den häufigsten Todesursachen von Hunden zählen Tumorerkrankungen (mehr als ein Viertel) sowie Herz-Kreislauf-Erkrankungen (etwa ein Sechstel) – eine frühzeitige Diagnose und Therapie kann das Leben Ihres Lieblings in vielen Fällen verlängern. Daher wird für Hundesenioren empfohlen, alle 6 Monate einen Routinecheck beim Tierarzt durchzuführen.
Daneben sollten Sie Ihrem Tierarzt bei folgenden Veränderungen zum Ausschluss von typischen Krankheiten im Seniorenalter einen Besuch abstatten:
- Veränderungen des Appetits: Appetitverlust oder gesteigerter Appetit (möglicherweise ohne Gewichtszunahme)
- Veränderungen des Körpergewichts: Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme. Ein erhöhtes Körpergewicht bedingt ein erhöhtes Risiko für Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, Diabetes, Krebs als auch Gelenkserkrankungen.
- Veränderungen des Urinabsatzes: Vermehrtes Wasserlassen, vermindertes Wasserlassen, Schwierigkeiten oder Schmerzen beim Wasserlassen
- Verändertes Trinkverhalten: Gesteigerter Durst
- Veränderungen der Atmung: Verstärkte Atemgeräusche, verstärktes Atmen in Ruhe, Schwierigkeiten beim Atmen oder Husten
- Veränderungen der Verdauung: Verändertes Kotabsatzverhalten, verändertes Aussehen des Kots, andere Verdauungsprobleme oder Erbrechen
- Veränderungen von Haut und Fell: Knoten, Warzen, stumpfes Fell, Haarverlust oder andere Veränderungen. Viele Vierbeiner entwickeln im Seniorenalter Lipome. Das sind Knötchen unter der Haut, die aus Fettgewebe bestehen und gutartiger Natur sind. Jedoch sind diese von bösartigen Wucherungen nicht so leicht zu unterscheiden, weil diese sehr ähnlich erscheinen. Ein Besuch beim Tierarzt ist daher ratsam.
- Veränderungen des Körpers: Schwellungen, Beulen und Wucherungen
- Veränderungen des Bewegungsapparates: Probleme beim Aufstehen, schmerzhaftes Verhalten, Bewegungsverweigerung oder steifer Gang. Insbesondere größere ältere Hunde leiden mit steigendem Alter häufig unter Gelenksproblemen wie Arthritis. Nach einer Beratung mit dem Tierarzt kann ein für Ihren Vierbeiner geeignetes Schmerzbewältigungs-, Bewegungs- und Ernährungsprogramm eingeführt werden. Ernährungstechnisch können beispielsweise Antioxidantien, in Fischöl enthaltene Omega-3-Fettsäuren oder Grünlippmuschelextrakt einen positiven Einfluss auf das Gelenksleiden haben.
- Veränderungen des Verhaltens: Dementes Verhalten oder überdurchschnittlich hohes Ruhe- und Schlafbedürfnis. Ältere Hunde machen generell mehr Nickerchen als ihre jüngeren Artgenossen, fällt jedoch eine plötzliche Veränderung im Schlafverhalten auf oder lässt sich ihr Vierbeiner nicht mehr von geliebten Aktivitäten begeistern, ist das ein Grund für einen umgehenden Tierarztbesuch.
- Sonstige Veränderungen: Mundgeruch oder vermehrtes Sabbern
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Ein kurzer Überblick über häufige Erkrankungen bei älteren Hunden:
-          Taubheit
-          Blindheit
-          Nachlassende Lernfähigkeit (sog. „Altersdemenz“ oder „Canine Cognitive Disorder“)
-          Allgemeine Schwäche
-          Erkrankungen der Haut
-          Erkrankungen des Bewegungsapparats
-          Erkrankungen des Verdauungstrakts
-          Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems
-          Erkrankungen des Atmungstrakts
-          Erkrankungen des Harnapparats
-          Erkrankungen der Leber
-          Erkrankungen des Hormonsystems (z.B. Cushing oder Schilddrüsenunterfunktion)
-          Erkrankungen des Nervensystems
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Plagt sich der Vierbeiner mit den ein oder anderen Altersbeschwerden können alternative und schulmedizinische Behandlungsmethoden die Schmerzen eventuell lindern. Neben Schmerztherapie kann auch Physiotherapie wahre Wunder bewirken. Um die Zahngesundheit zu erhalten und Zahnausfall vorzubeugen sollten die Hundezähne regelmäßig geputzt werden. Weiterhin sollte die Fellnase regelmäßig zum Gesundheitscheck beim Tierarzt vorbeischauen, damit eventuelle Krankheitsgeschehen schnell aufgedeckt und frühzeitig therapiert werden können. 
Wir wünschen Ihnen und Ihrem Liebling eine lange Gesundheit und gemeinsame Freude !