Ablauf einer Kastration
Vor einer Kastration sollten Sie als Hundehalter von Ihrem Tierarzt über den Ablauf des Eingriffs, die Risiken und die richtige Nachsorge nach der OP aufgeklärt werden. Vor der OP darf der Vierbeiner für mindestens zwölf Stunden nichts mehr fressen – auch kleine Leckereien sind tabu. Wasser darf der Vierbeiner jederzeit trinken. Vor jeder Operation muss ein Hund auf seine allgemeine Gesundheit untersucht werden. So wird sichergestellt, dass der Vierbeiner narkosefähig ist und keine unnötigen Risiken eingegangen werden. Nachdem der Vierbeiner weggeschlummert ist, wird das Fell in der Umgebung des Schnittes geschert und der Schnittbereich gewissenhaft desinfiziert. Bei Rüden werden zur Kastration die Hoden entfernt. Bei Hündinnen stellt die Kastration einen etwas größeren Eingriff dar, da der Bauchraum zur Entfernung der Eierstöcke eröffnet werden muss. Neben der normalen Kastrations-OP sind inzwischen zur Kastration der Hündin auch minimalinvasive Verfahren mit dem Endoskop möglich, allerdings ist diese OP-Methode um einiges teurer.
Nach der Entfernung von Hoden bzw. Eierstöcken wird die Wunde wieder vernäht. Der Verbeiner bekommt ein Mittel gegen die Schmerzen sowie einen Body oder Halskragen, damit er nicht an die Wunde gelangt. In den ersten zwei Wochen nach der Operation sollte die Fellnase lediglich an der Leine spazieren gehen, wobei sich in den ersten Tagen nach dem Eingriff Spaziergänge auf eine Pinkelpause beschränken sollten. Nach etwa zehn Tagen werden die Fäden bzw. Klammern vom Tierarzt gezogen. Bei Rüden kommt manchmal auch ein auflösbarer Faden zum Einsatz, der nicht gezogen werden muss. Beziehen Sie sich hier auf die Anweisungen Ihres Tierarztes.
So unterstützen Sie Ihren Vierbeiner nach einer Kastration
Füttern sollten Sie Ihren hungrigen Vierbeiner erst, wenn die Nebenwirkungen der Narkose komplett vergangen sind. Erkundigen Sie sich bestenfalls bei Ihrem Tierarzt, wann Ihr Liebling wieder fressen darf. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt Schmerzmittel für Ihren Hund mitgeben, welches Sie nach Bedarf verabreichen können. Da Schmerzmittel für Menschen für Hunde absolut ungeeignet sind, ist es gut, Schmerzmittel für Hunde Zuhause zu haben. Weiterhin sollten Sie unbedingt darauf achten, dass Ihr Liebling nicht an die Kastrationswunde gelangt. Er sollte an der Wunde weder schlecken noch kratzen, um die Wundheilung nicht zu beeinträchtigen. Eine Halskrause oder Body sind daher empfehlenswert.
Kontrollieren Sie die Wunde regelmäßig mindestens einmal täglich und konsultieren bei Auffälligkeiten umgehend Ihren Tierarzt. Mögliche Auffälligkeiten sind Rötungen, Schwellungen, Eiter oder ein unangenehmer Geruch, Blutungen sowie ausgerissene oder fehlende Nähte. Neben der Wunde sollten Sie auch dem Allgemeinbefinden Ihres Lieblings Beachtung schenken: Fühlt sich Ihr Tier unwohl, erscheint lustlos oder verliert den Appetit, sollten Sie umgehend Ihren Tierarzt aufsuchen. Auch bei Erbrechen oder Durchfall sollte nach einer Kastration dem Tierarzt ein Besuch abgestattet werden.
In den folgenden Tagen nach der Operation sollte der Vierbeiner sich ausruhen dürfen. Bieten Sie Ihrem Liebling einen bequemen Liegeplatz und verlangen Sie ihm nicht allzu viel ab. Damit die Kastrationswunde schnell und komplikationslos verheilen kann, sollten Sie die Wunde trocken halten und nicht zu sehr beanspruchen. Das heißt: Schwimmen und Baden sind für zehn Tage tabu, genauso sollte Ihr Vierbeiner vorerst auf wildes Toben, Rennen und Treppenlaufen verzichten.
Mit viel Liebe und Fürsorge ist Ihr Liebling nach der Kastration schnell wieder fit! Kuscheln Sie ausgiebig mit Ihrem Liebling und genießen Sie die ruhige Zeit.