Katzen erziehen – Wie geht das?
Katzen sind sehr eigensinnige Tiere. Viele Katzenhalter nehmen daher an, dass sich ihre Stubentiger nicht erziehen lassen. Doch mit dem richtigen Ansatz, viel Geduld und Kreativität lassen sich auch Katzen erziehen. Durch die Erziehung lässt sich ungewolltes Verhalten abtrainieren oder ein neues erlernen.
Allem voran: Nur Geduld!
Bei der Katzenerziehung ist es besonders wichtig, die Katze nicht anzuschreien oder zu bestrafen, denn Katzen verstehen dies nur als Bedrohung und verlieren im schlimmsten Fall sogar das Vertrauen zum Halter. Stattdessen sollten Sie Ihre Katze mithilfe von Leckerlis und Streicheleinheiten positiv bestärken. Auch ein Clickertraining kann sinnvoll sein. Geduld ist die wichtigste Voraussetzung für den Erfolg! Natürlich ist es leichter ein Jungtier als ein bereits ausgewachsenes Tier zu erziehen, doch auch erwachsene Tiere können unangenehme Verhaltensweisen noch ändern.
Katze springt auf den Tisch
Wenn Sie nicht möchten, dass Ihre Katze auf dem Essenstisch herumstolziert und sich an Ihrem Essen zu schaffen macht, dann sprechen sie ein konsequentes „Nein“ aus, nehmen Sie sie sanft vom Tisch und setzen Sie sie auf den Boden. Geben Sie Ihr anschließend ein Leckerli. Bleibt Ihre Katze auf dem Boden sitzen, so erhält sie ein weiteres Leckerli. Wichtig hierbei ist es, geduldig zu sein und kontinuierlich mit der Methode fortzufahren, bis Ihre Katze verstanden hat, dass es sich für sie lohnt, auf dem Boden sitzen zu bleiben. Mit der Zeit können Sie die Anzahl der Leckerlis reduzieren, der Anreiz sollte jedoch erhalten bleiben. Räumen Sie am besten immer den Tisch nach dem Essen ab, damit die Versuchung für Ihre Samtpfoten nicht allzu groß ist.
Katze kratzt beim Spielen – was tun?
Ziemlich schmerzhaft kann es werden, wenn Ihre Katze beim gemeinsamen Spielen kratzt. Katzen sollten von klein auf lernen, dass sie ihre Halter nicht kratzen dürfen. Dafür ist es ratsam Ihrer Katze nie die eigenen Hände oder Füße als Spielzeug anzubieten. Somit werden die eigenen Körperteile erst gar nicht in Verbindung mit dem Jagdtrieb der Katze gebracht. Sollte Ihre Katze beim Spielen trotzdem einmal kratzen, sprechen Sie ein deutliches „Nein“ aus. Brechen Sie anschließend das gemeinsame Spiel ab und verlassen Sie den Raum. Hierbei ist es besonders wichtig, dass Sie sofort reagieren, denn nach ein paar Sekunden wird Ihre Katze nicht mehr zuordnen können, welches Verhalten zum Spielabbruch geführt hat. Katzen haben keine Schuldgefühle, wie wir Menschen. Auch hier ist Geduld und Kontinuität gefragt, bis Ihre Katze begreift, dass ihr Kratzen unerwünscht ist. Damit Ihre Samtpfote Sie nicht versehentlich kratzt und trotzdem ihrem natürlichen Jagdtrieb nachgehen kann, empfiehlt sich eine Katzenangel als Spielzeug. Hierbei kann Ihr Stubentiger nach Lust und Laune den Köder mit seinen Krallen traktieren und sich austoben, während Sie Ihre Hände schonen. Selbstgebaute Spielzeuge bringen zudem Abwechslung in den Alltag Ihrer Katze.
Katze wetzt Ihre Krallen an der Einrichtung
Sie haben gerade Ihre Wohnung neu eingerichtet, kommen erschöpft nach Hause und erleben eine böse Überraschung – Ihre Katze hat sich mit ihren Krallen auf dem neuen Sofa verewigt und die schönen neuen Gardinen filetiert. Um solche unangenehmen Überraschungen zu vermeiden, sollten Sie Ihrem Liebling mehrere Alternativen wie zum Beispiel einen Kratzbaum oder ein Kratzbrett zur Verfügung stellen. Machen Sie Ihre Katze auf die neue Kratzgelegenheit aufmerksam, etwa in dem Sie Ihr das Kratzen vormachen oder Sie dazu animieren, indem Sie ihre Pfoten sanft an dem Kratzbrett oder dem Kratzbaum entlangfahren lassen. Um die neue Kratzgelegenheit attraktiver zu gestalten, können Sie diese ab und zu mit Katzenminze bestreuen. Sobald Ihre Katze den Kratzbaum benutzt, sollten Sie sie mit leckeren Snacks belohnen. Damit Ihr Stubentiger das Interesse an dem Sofa verliert, können abwechslungsreiche Spiele in Betracht gezogen werden und genügend eigene Plätze zur Verfügung gestellt werden. Wie wäre es beispielsweise mit einem Sonnenplatz auf dem katzensicheren Balkon oder einem kuscheligen Bettchen am Fenster?
Katzen sind begabte Kletterer und lieben es ihre Begabung auszuleben. Sollte Ihre Katze ihr Talent jedoch an Ihren Gardinen ausüben, empfiehlt es sich, diese hochzuhängen oder stattdessen Faltrollos aufzuhängen. Wer mit einer Katze zusammenleben möchte, muss auch bereit sein, Kompromisse einzugehen und die Natur der Katze zu akzeptieren. Dazu zählt auch ihre Vorliebe zum Klettern. Generell sollten Sie darauf achten, dass das gemeinsame Zuhause katzengeeignet eingerichtet ist. Man kann Katzen erziehen, allerdings nicht Ihre Instinkte ändern. Falls Sie sich nicht von Ihren Gardinen trennen können, sollten Sie Ihrer Katze alternative Klettermöglichkeiten anbieten, um sie von den Gardinen abzulenken.
Katze kratzt nachts an der Tür oder miaut laut
Viele Katzen haben ein Problem mit geschlossenen Türen, vor allem, wenn sich Frauchen oder Herrchen dahinter befinden. Einige Katzen reagieren mit Kratzen an den Türen, andere wiederum mit lautstarkem Miauen, um ihren Besitzer dazu zu bringen, die Tür zu öffnen und die gewünschte Aufmerksamkeit zu bekommen. Vor allem nachts kann das die Besitzer viele Nerven kosten. Jetzt heißt es „hart bleiben“. Sie sollten auf keinen Fall auf das Jammern oder Kratzen Ihrer Katze reagieren, denn wenn sie merkt, dass sich ihr Verhalten lohnt, wird sie nicht damit aufhören. Auch schimpfen hilft nicht viel, da Ihre Katze auch hier die gewünschte Aufmerksamkeit bekommt. Anfangs kann es sehr anstrengend sein, doch merkt Ihre Katze mit der Zeit, dass ihr Verhalten zu nichts führt, wird sie bald aufgeben. Damit sich Ihr Stubentiger nachts nicht langweilt und durchschläft, sollten Sie mit ihm tagsüber spielen und ihn auslasten. Außerdem lohnt es sich vor dem Schlafengehen nochmals den Napf zu befüllen. Sie können Ihrer Katze auch durch gezieltes Training zeigen, dass eine geschlossene Tür nichts Schlechtes bedeutet. Schließen Sie dafür einen Moment die Tür und belohnen Sie Ihre Katze anschließend. Wiederholen Sie den Prozess innerhalb der nächsten Wochen mehrmals, damit Ihre Katze eine positive Verbindung mit geschlossenen Türen herstellen kann.
Konsequenz: Das A und O bei der Katzenerziehung
Bei der Katzenerziehung ist es wichtig darauf zu achten, dass Sie konsequent bleiben. Es sollte stets nur ein Kommando geben, beispielsweise ein klares „Nein“ oder ein Händeklatschen. Wenn die Katze an einem Tag auf den Tisch darf und am nächsten Tag wiederum nicht, dann verunsichert sie das und macht somit Ihre vorherige Erziehungsarbeit zu Nichte. Ihre Katze kann dann nämlich nicht mehr unterscheiden, was nun wann erlaubt ist und was nicht. Die Zurechtweisung sollte unangenehm sein, aber sich im Rahmen halten und Ihrer Katze keine Angst einjagen. Wenn Sie also Ihren Stubentiger erziehen möchten, dann müssen Sie viel Geduld und Ausdauer aufbringen. Mit der Zeit macht sich diese aber mehr als bezahlt!