Häufige Fragen zur Pubertät beim Rüden
Manche Hunde beginnen etwas früher damit, ihr Bein beim Pinkeln zu heben, andere sind in dieser Hinsicht eher Spätzünder. In der Regel findet das erste Beinheben zwischen dem 5. und 11. Lebensmonat statt.
Rüden kommen verglichen mit Hündinnen etwas später in die Pubertät, auch die Geschlechtsreife tritt bei Hündinnen eher ein. Die höchste Fruchtbarkeit erlangen Rüden, wenn sie schon fast ausgewachsen sind, das heißt in einem Alter von etwa 12 bis 15 Monaten. Zwar besteht das Ejakulat von sehr jungen Rüden hauptsächlich aus unfähigen Spermien, jedoch können sie in dieser Zeit auch schon für Nachwuchs "aus heiterem Himmel" sorgen. Daher sollten Halter bereits ab dem 8. bis 11. Lebensmonat ein wachsameres Auge auf ihren Jungspund haben, damit der sich nicht versehentlich mit einer hübschen Hundedame vergnügt.
Beim Spaziergang wird Rüdenbesitzern auffallen, dass der Junghund entlang der Route oft markiert. Damit steckt er sein Territorium ab oder übermittelt anderen Vierbeinern eine Nachricht. Leider kommt es bei manchen Rüden auch vor, dass sie nicht zwischen dem Grünen und dem eigenen Zuhause differenzieren und ihre
Markierungen gleichermaßen im Haus verteilen. Das kann für Besitzer sehr frustrierend sein und erfordert viel Geduld und Konsequenz in der Erziehung.
Weiterhin folgt der Rüde draußen unbekannten Spuren – erschnuppert er den Duft von Weibchen, kann es vorkommen, dass er dabei genüsslich schmatzt oder sogar an der Urinspur leckt. Sein Interesse für das andere Geschlecht ist erblüht, die erste Verliebtheit lässt auch unsere Vierbeiner etwas töricht werden. Unweigerlich ist der Geruchssinn unserer Fellnasen vielfach besser ausgeprägt. Den Geruch einer läufigen Hündin können Rüden über recht große Entfernung noch wahrnehmen. Dabei reagieren Rüden sehr unterschiedlich: Die einen zeigen sich gleichgültig, die anderen tun ihr Interesse sehr offensichtlich kund. Die meisten Rüden werden der läufigen Hündin jedoch folgen. Das wird insbesondere dann zum Problem, wenn der Vierbeiner von Zuhause ohne menschliche Begleitung ausbüxt und herumstreunt. In solchen Fällen sollte das Grundstück möglicht ausbruchsicher gestaltet werden. Auch Liebeskummer kommt bei Hunden vor: Manche Rüden sind so verzweifelt, dass sie die leckerste Mahlzeit verschmähen oder ein pausenloses Winselkonzert anstimmen.
Hat der Vierbeiner nun endlich das Weibchen entdeckt, nähert er sich zunächst spielerisch an und versucht sich am Besteigen der Hündin. Ihr Rüde ist allerdings nicht der Einzige, der sich für das andere Geschlecht interessiert. Andere Rüden betrachtet der pubertierende Jungspund nun nicht mehr lediglich als Spielgefährten, sondern als potenziellen Konkurrenten, wenn es um das Herz einer Hundedame geht. Selbst zwischen Freunden aus der Welpenstube kann es in dieser Zeit zu aggressiven Verhaltensweisen kommen. Auch Besitzer kommen meist nicht ohne den ein oder anderen tiefen Seufzer davon: Manche Rüden verhalten sich auch ihnen gegenüber zuweilen sehr dominant, andere neigen vielleicht dazu ihr Territorium vehement zu verteidigen oder geben sich voller Inbrunst ihrer Zerstörungswut hin. Andere Rüden legen ein übertriebenes Spielverhalten an den Tag, masturbieren oder praktizieren das Aufreiten an Beinen oder Gegenständen.