Rasseportrait: Bernhardiner – Großer Retter auf vier Pfoten
Bekannt sind die Geschichten, um die Bernhardiner Hunde der Augustinermönche, die bei Eis und Schnee nach verschütteten oder verletzten Wanderern suchten. Doch neben dieser wunderbaren Legende zeichnen den sanften Riesen, der oft bis zu 85 kg wiegt, noch viele weitere wunderbare Eigenschaften aus.
Hunderasse Steckbrief: Bernhardiner
• Name: Sankt Bernhardshund (Bernhardiner)
• Ursprung: Schweiz
• Verwendung: Begleit-, Wach- und Hofhund
• Wesen: Lebendig, wachsam, sanftmütig und freundlich
• Widerristhöhe: Rüden 68 – 72 cm, Hündinnen 63 – 68 cm
• Gewicht: Rüden 40 – 45 kg, Hündinnen 32 – 35 kg
FCI Klassifikation
• Standardnummer: 61
• Gruppe 2 Pinscher und Schnauzer – Molossoide – Schweizer Sennenhunde
• Sektion 2 Molossoide, 2.2 Berghunde
Herkunft und Geschichte des Bernhardiner Hundes
Im 11. Jahrhundert entstand das Hospiz der Augustinermönche am Pass des Großen Sankt Bernhard, der die Schweiz und Italien miteinander verbindet. Das Hospiz war nicht nur eine Aufnahmestelle für Wanderer, die von den plötzlichen Wetterumschwüngen überrascht wurden, die Mönche suchten auch gezielt nach vermissten Passgängern. Erstmals wurde im 17. Jahrhundert von dem Einsatz von Hunden berichtet. Durch die Zucht mit Bauern- und Berghunden entstand der Sankt Bernhardshund. Die ersten Hunde dieser Art waren mit ihrem kurzen Fell und der kleinen, wendigen Körpergröße jedoch kaum mit den uns heute bekannten zu vergleichen. Die Mönche trainierten die Hunde für die Suche nach Vermissten und sogar unter Lawinen verschütteten Wanderern. Durch den ausgeprägten Geruchssinn erleichterten sie die Arbeit der Suchenden und waren ebenso eine Hilfe bei der Orientierung in der Dunkelheit. Da Eis und Schnee aber schnell in dem zotteligen Fell hängenblieben, wurden die langhaarigen unter ihnen ins Tal geschickt. So wurde der Bernhardiner zur modischen Rasse der reichen Stadtbevölkerung und gerade sein auffälliges Fell, sowie der wuchtige Körperbau zu gewünschten und gezielt gezüchteten Attributen.
Wesen des Bernhardiner
Trotz seiner imposanten Erscheinung ist der Sankt Bernhardshund ein treuer, ruhiger Weggefährte, der sehr anhänglich ist und viel Kontakt mit Menschen und Artgenossen braucht. Er gilt als besonders kinderlieb und gelassen, was ihn zu einem angenehmen Familienhund macht. Auch besitzt er meist einen ausgeprägten Revierinstinkt, weshalb er oft als imposanter Wachhund eingesetzt wird.
Haltung und Erziehung
Obwohl diese Rasse als gutmütig und gelassen gilt, benötigt sie eine starke Führung durch den Besitzer. Besonders erfahrene Hundehalter können in dieser Aufgabe aufgehen und eine enge Bindung zum Hund herstellen. Für seine Größe benötigt der Bernhardiner zwar relativ wenig Bewegung, da er aber viel Platz und lange Spaziergänge, vor allem im Schnee, sehr schätzt, kommt dieser Hund in aller Regel nicht für eine Stadtwohnung in Frage. Ein Haus mit weitläufigem Garten ist für ihn ideal. Dabei benötigt der anhängliche Bernhardiner aber auch engen Anschluss an seine Familie. Wer also überlegt, einen dieser sanften Riesen zu sich zu holen, sollte sich seiner Größe bewusst sein, um ihm ein seinen Ansprüchen angemessenes Leben zu ermöglichen.
Mögliches Futter & Zubehör für Bernhardiner
Wussten Sie...?
…dass es sich nicht nur in dem berühmten Film „Ein Hund namens Beethoven“ um einen Bernhardiner dreht? Das Kinderbuch „Barry – Retter auf vier Pfoten. Eine wahre Geschichte“ nimmt sich die Geschichte der früheren Rettungshunde zum Thema. Der Lawinenhund „Barry“, der von 1800 – 1814 in der Schweiz gelebt hat, soll 40 Menschen das Leben gerettet haben. Die ersten 12 Jahre seines Lebens verbrachte er mit den Mönchen im Hospiz und leistete seine Arbeit als Lawinenspürhund. Barry durfte dann seinen wohl verdienten Lebensabend in Bern verbringen und gilt noch heute als einer der tapfersten und schlauesten Lawinenhunde der Schweiz. Lawinenverschüttetensuchgeräte werden noch heute nach ihrem vierbeinigen Vorgänger „Barryvox“ benannt. Obwohl die Geschichte von Barry als wahr gilt, konnte bis heute nicht bestätigt werden, ob Bernhardiner zu dieser Zeit tatsächlich kleine Rumfässer zur Aufwärmung der Wanderer um den Hals trugen, wie es darin beschrieben wird.